JES im längsten Straßentunnel Brasiliens
Rodovia dos Tamoios: 700 Höhenmeter zur brasilianischen Atlantikküste.
Am 26.3.2022 wurde in Brasilien der längste Straßentunnel des Landes feierlich eingeweiht. Das who-ist-who der politischen Repräsentanten aus der Region Sao Paolo war vertreten als die 22 km lange Verbindung zwischen Sao José dos Campos und Caraguatatuba eröffnet wurde. Bestehend aus acht Viadukten, einer Brücke und 4 Tunneln, die zusammen 12,8 km lang sind, wurde damit für Brasilien ein neuer Standard in der Straßentunnelgeschichte geschaffen. Das betrifft nicht nur die Länge des „Tunnels 4“ der Tunnelkette (Tunnelabschnitt 3 und 4 bilden einen gemeinsamen Tunnel) mit einer Länge von 5.555 m, sondern auch die elektrotechnische Sicherheits- und Steuerungsarchitektur für einen nachhaltigen, sicheren und energieeffizienten Tunnelbetrieb.
Rodovia dos Tamoios wie der Streckenabschnitt heißt, überbrückt einen Höhenunterschied von ca. 700 m auf den letzten Kilometern zur Küste, mit Steigungen bzw. Gefälle von bis zu 5 %. Gerade hier war die Verlegung der Straßen unter Tage besonders wichtig. Der Verkehrsweg durch ein Umweltschutzgebiet erforderte besondere Maßnahmen zum Schutz der Natur und auch die Gefahr von saisonal bedingten Erdrutschen während der Regenzeit spielte eine große Rolle bei der Anlage der Straßenführung.
„Dieser Abschnitt bedeutet die anspruchsvollsten, teuersten und am besten durchgeführten Ingenieursarbeiten in der Straßengeschichte Brasiliens. Es gibt Gebiete hier in der Serra do Mar, die nach wie vor völlig unberührt bleiben, weil hier mit internationaler Technologie gebaut wurde, die Umweltschäden vermeidet“, betonte der Gouverneur der Region Sao Paolo Joao Doria.
Vor bereits 20 Jahren begannen die ersten Planungen und Konzepte für die Anbindung des bedeutenden Hafens von Sao Sebastiao an das Landesinnere. Die Verkehrsanbindung betrifft 3,3 Millionen Menschen in der unmittelbaren Küstenregion, deren Fahrzeit im Bereich der neuen Verbindung nun um knapp die Hälfte reduziert wurde.
Für die Planung, den Bau und den Betrieb wurde von Queiros Galvao eine eigene Gesellschaft gegründet, die nach der Baufertigstellung nun auch einen dreißigjährigen Tunnelbetrieb wirtschaftlich und technisch sicherstellen soll. Durch die konzeptionelle Zusammenfassung von Bau und Betrieb wurde hier auch im Sinne einer langfristigen Gesamtrechnung bereits bei der Ausstattung größten Wert auf Nachhaltigkeit und einen kostengünstigen Betrieb gelegt.
JES Tunnelsensoren sollen dies über die gesamte Laufzeit gewährleisten. Neben der Überwachung der Luftgüte (Sichttrübung, CO, NO2) wird mittels Leuchtdichtekameras vor allem die Tunnelbeleuchtung höchsteffizient gesteuert.
Da sich das Verkehrsaufkommen auf der Strecke mit vier Tunnels T1 (2982 m), T2 (714 m), T3/4 (5555 m) and T5 (3699 m) temporär höchst unterschiedlich gestaltet, sind bei niedriger Verkehrslast Absenkungen der Tunnelbeleuchtung auf bis zu 20 % möglich. Entsprechend hoch sind die Einsparungen bei den Betriebskosten, die vor allem durch die saisonal bedingten Strompreise für den Betreiber besondere Bedeutung erlangen. Während in der Regenzeit durch Wasserkraftnutzung relativ günstiger Strom zur Verfügung steht, muss in trockenen Jahreszeiten teurer Kraftwerksstrom eingesetzt werden. Für eine Gesamtrechnung über eine 30jährige Betriebsperiode ist somit eine Investition in eine energieeffiziente auf Leuchtdichtemessung basierende Tunnelbeleuchtung mehr als lohnend. Mit dem Ansteigen der Energiepreise wie auch dem Anwachsen des Umweltschutzgedankens dürfte der Einsatz von JES Technologie auch zukünftig noch vermehrt Berücksichtigung in brasilianischer Tunnelausstattungsplanung finden.
Tunnel-Consultant Ricardo Miranda Rodrigues, der zusammen mit DURAG Siena do Brasil und JES die konkrete Umsetzung der Ausstattung mit JES Equipment geplant und durchgeführt hat, berichtet bereits vom Folgeprojekt „Contornos“, das im Anschluss an die nun fertiggestellte „Rodovia dos Tamoios“ die Küstenstädte mit einer eigenen Umgehungsstraße und darin 5 weiteren Tunnelabschnitten verbinden soll. Mit der ständigen Verbesserung und Weiterentwicklung der JES-Messtechnik empfiehlt sich JES auch hier als verlässlicher Partner für einen sicheren, intelligenten, nachhaltigen und damit auch kostenarmen Tunnelbetrieb.
Nach der Inbetriebnahme und ausgiebigen Sicherheitsprüfungen (Feuer/Kaltrauch/Heißrauch) im Februar 2022 lief vorerst ein assistierter Betrieb der Tunnels da Tamoios bis Mitte Juni. Nun wurde in den automatisierten Vollbetrieb übergegangen – wartungs- und kostenarm für den Tunnelbetreiber und mit JES-Equipment für die kommenden 30 Jahre und wohl darüber hinaus…
JES Tunnelausstattung:
Anemometer 1D
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